In der vergangenen Woche berichteten wir über den Verkauf der Brucker’schen Mühle, der bei der letzten GR-Sitzung beschlossen wurde. Aber in dieser Sitzung gab es noch weitere wichtige Entscheidungen. Tagesordnungspunkt 6 befasste sich mit der Stellungnahme der Stadt Leimen zum Regionalplan Rhein-Neckar.

Der Verband Region Rhein-Neckar stellt den Regionalplan auf, der auf einen Zeitraum von‚‚ 15 Jahren ausgerichtet ist. Dieser Plan soll, im Gegensatz zum kommunal ausgerichteten Flächennutzungsplan, eine überörtlich abgestimmte Planung ermöglichen. Eine solche Abstimmung ist wichtig, um Doppelstrukturen und andere Fehlentwicklungen zu vermeiden, die auftreten können, wenn sich jede Kommune nur an ihrem Kirchturm und ihren Eigeninteressen orientiert. Ungehemmten Ausweisungen von Bau- oder Gewerbegebieten, die vor allem Landschaft fressen, sich gegenseitig Konkurrenz machen und am Ende womöglich voll erschlossen aber ungenutzt herumliegen, soll damit vorgebeugt, und eine abgestimmte Planung ermöglicht werden.

Natürlich werden im Vorfeld dazu die Kommunen gehört, sie können Änderungsvorschläge einbringen. Der einzige Vorschlag aus Leimen betrifft den Bereich des Gewerbegebiets Nord III. Hier soll nach dem Willen der Verwaltung und auch der Mehrheit des GR ein Ergänzungsstandort für großflächigen Einzelhandel ausgewiesen werden.

Die GALL hat sich gegen eine solche Planung ausgesprochen, aus zwei Gründen.

Erstens widerspricht großflächiger Einzelhandel auf der Grünen Wiese den Bemühungen der Stadt, den Kern auch mit Geschäften wieder zu beleben. Wenn im Außenbereich solche Ansiedlungen möglich sind, werden sich Investoren doppelt überlegen, ob sie sich im Stadtkern engagieren. Das Argument, dass draußen keine zentrumsrelevanten Sortimente angeboten werden dürfen, zieht unserer Meinung nach nicht. Dazu sehe man sich nur die Möbelhäuser und Baumärkte der Umgebung an, auf die ein solcher Beschluss abzielt. Eis, Süßigkeiten, Backwaren, Imbiss, Blumen, Lampen und andere zentrumsrelevante Waren sind fast schon Standard und sind kaum zu verhindern.

Zweitens gibt es in der umittelbaren Umgebung Leimens schon reichlich Baumärkte und Möbelhäuser. Unserer Meinung nach muss es nicht sein, dass die wenigen Freiflächen, die es noch gibt, für eine weitere Aufblähung von Verkaufsfläche verbraucht werden.

Bisher sah der Verband das genau so, denn einen ersten Vorstoß der Stadt in dieser Richtung hat er abgelehnt.