Foto: Müde vom Warten auf bessere Tierhaltung

Ministerielle Weinkönigin beim Neujahrsempfang

Dass man sich auch als Verbraucherschutzministerin nicht nur Freunde macht, musste Frau Klöckner beim Neujahrsempfang erfahren. Obwohl durch den Hintereingang eingeschleust bekam sie die Proteste von NaBu und Peta trotzdem mit. Insbesondere letztere machten sich während ihrer Rede lautstark bemerkbar. Frau Klöckner widmete den größten Teil ihrer Festrede dem Thema Europa, wozu sie viele positive und sehr richtige Dinge sagte. Europa ist ein wichtiges Projekt, das allen beteiligten Ländern Vorteile bringt. Wozu es führt, wenn man den Sirenenklängen von Nationalisten und Populisten nachläuft, kann man am Beispiel Großbritannien gerade sehr gut studieren.

Ihre offensichtlich auch wahlkampfbedingten Spitzen gegen politisch Andersdenkende hätte sie sich aber bei einem städtischen Neujahrsempfang schenken können. Dass sie dabei insbesondere die Grünen aufs Korn genommen hat, hat vielleicht auch damit zu tun, dass sie die jüngste Umfrage schon kannte, die der Ba-Wü CDU nur noch 23% prognostizieren, den hiesigen Grünen aber 33%. Zur Landwirtschaftspolitik sagte sie dagegen wenig, was vielleicht aber auch gar nicht so schlecht war.

In wichtigen Bereichen kommt aus ihrem Ministerium nicht viel. 80% der Deutschen befürworten eine Tierwohlkennzeichnung, aber das staatliche Tierwohllabel lässt nach wie vor auf sich warten. Mittlerweile haben sich die Einzelhandelsketten selbst auf den Weg gemacht, und eigene Labels entwickelt.

91% der Deutschen wollen sich nach Klöckners eigenem Ernährungsreport gesund ernähren. Dazu gibt es vom Ministerium die „Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucke, Fette und Salz in Fertigprodukten“. Statt aber wenigstens ein Ampellabel einzuführen damit die Verbraucher*innen auf einen Blick sehen können, wie gesund das Produkt ist, und sich dann selbst entscheiden können, gibt es nur eine freiwillige Selbstverpflichtung – weil das in der Vergangenheit so gut funktioniert hat?

Auch Muttersauen, die in engen Kastenständen eingepfercht sind, oder Ferkel, denen immer noch ohne Betäubung die Hoden abgeschnitten werden, warten vergeblich auf die Ministerin. Kein Wunder, dass Peta sauer ist.Ob Nitratbelastung, Glyphosat, oder Neonikotinoide, es gäbe viel zu tun für die Ministerin, findet auch der NaBu, der seine Kampagne „114 € für eine naturverträgliche Landwirtschaft“ auch in Leimen präsentie

rf