Bild: Manche sehen hier Bauland

 

Kontroverse Diskussion um die Fortschreibung des Regionalplans

von Ralf Frühwirt 

Die Fortschreibung des Regionalplans in der Metropolregion beschäftigt seit einiger Zeit die Gremien des VRRN und nicht nur diese. Auch Landräte, Bürgermeister und Umweltverbände schalten sich meinungsstark über die Presse in die Diskussion ein.

Bei der letzten Sitzung des Planungsausschusses wurde einmal mehr deutlich wie weit die Interessen auseinander gehen. Der stellvertretende Verbandsvorsitzende berichtete von 360 Flächenwünschen, die von Kommunen seit Beginn der Offenlage eingegangen sind. Würde man diese alle berücksichtigen, würden die neu hinzu gekommenen Flächen mehr als verdoppelt werden. „Das ist nicht machbar“, war die deutliche Ansage an die Kommunen. Alleine die notwendige Umweltprüfung für all diese Flächen sei unmöglich.

Aber hey, wen schert die Umwelt, oder gar der Flächenverbrauch, wenn es um das nächste Baugebiet geht, mit dem man die eigene Gemeinde einmal mehr abrunden will. Jeder Bürgermeister hat immer gute Gründe, dass gerade seine Kommune noch ein paar Hektar mehr Boden verbrauchen will.

Dass Boden nicht vermehrbar ist, so what? Sollen halt die Nachbarn sparen, Hauptsache man selbst hat noch Entwicklungsspielräume. Und Entwicklung wird offensichtlich in den meisten Kommunen immer noch mit Flächenverbrauch gleich gesetzt. Gerne unterschreibt man Grundsatzpapiere, in denen man sich zur ressourcenschonenden Raumordnung bekennt, aber wenn man dann wieder ein paar Einfamilienhäuschen in die Landschaft pflastern will, weil angeblich Bedarf da ist, dann sind die nachhaltigen Prinzipien rasch wieder in der Schublade.

In vielen Köpfen ist immer noch nicht angekommen, was der Club of Rome schon vor 50 Jahren deutlich benannt hat, dass es nämlich Grenzen des Wachstums gibt. Für die Grüne Fraktion in der Verbandsversammlung ist klar, dass ein Denken, das solche Fakten ignoriert, nicht mehr die politischen Entscheidungen für die nächsten Jahre und Jahrzehnte bestimmen kann. Daher wurde ein Antrag eingebracht, der ein Moratorium für Flächenverbrauch zu beschließen, und das Änderungsverfahren des Regionalplans grundsätzlich neu zu starten.

Es braucht eine Regionalplanung, die nicht die Linien der letzten Jahrzehnte fort schreibt, sondern Entwicklung von Kommunen neu denkt.