von Ralf Frühwirt
Neben der Einbringung des Haushaltsentwurfs durch den Landrat war der Beteiligungsbericht 2020, in dem über die Lage der Gesellschaften und Beteiligungen des Kreises im vergangenen Jahr berichtet wird, das zentrale Thema der Kreistagssitzung am 19. Oktober in Nußloch.
Dem einhelligen Lob für die geleistete Arbeit in den Gesellschaften schloss sich auch die Fraktion der Grünen im Kreistag an. Fraktionssprecher Ralf Frühwirt betonte in seiner Rede, dass „sich die Pandemie durch unsere Gesellschaften wie durch unsere Gesellschaft“ zieht.
Dies reiche von der AVR Gewerbe Service, die die Schließung der Gaststätten zu spüren bekam, über die Schwetzinger Festspiele, die nur einen Bruchteil ihrer Konzerte durchführen konnte, bis zu den Gesundheitszentren (GRN), bei denen die Corona bedingten Veränderungen am drastischsten waren, bis hin zur zeitweisen Schließung der Reha-Kliniken, nannte er einige markante Beispiele.
Gerade aber die GRN habe in 2020 ein überaus positives Ergebnis erzielt und statt 6,3 Mio. Minus ein kleines Plus erwirtschaftet. Ursächlich dafür war neben der schon seit Jahren guten Arbeit, vor allem Änderungen durch das Pflegepersonal-Stärkungs Gesetz, und die Anhebung des Landesbasisfallwerts.
Frühwirt betonte auch, dass das Konglomerat von inzwischen 30 Gesellschaften und Tochtergesellschaften für Kreisrät*innen und Bürger*innen kaum noch durchschaubar sei.
Eine neue Veränderung im Beteiligungsportfolio des Kreises sei die Gründung der Rhein-Neckar Phosphor Recycling GmbH. Sie soll die Abwasserzweckverbände des Kreises in die Lage versetzen die gesetzlichen Vorgaben zur Phosphor Rückgewinnung umzusetzen. Phosphor sei ein wichtiger Rohstoff, der nur in wenigen Ländern verfügbar sei. Daher spiele die Rückgewinnung aus Klärschlamm eine zunehmend wichtige Rolle zur Sicherung des Rohstoffes und der Verringerung der Abhängigkeit. Darüber hinaus werde der Schadstoffeintrag in den Boden durch das Recycling deutlich eingeschränkt.
Die positive Entwicklung der Gesellschaften ließe sich nicht zuletzt an den harten Zahlen ablesen. Anlagevermögen, Eigenkapital und Rückstellungen seien angestiegen, die Verbindlichkeiten hätten sich um 17,5 Mio. € verringert. „Auch wenn wir die pro Kopf Verschuldung von 377 € nach wie vor als zu hoch erachten, sieht der Trend doch besser aus, als im vergangenen Jahr“, schloss Frühwirt.