Foto: MdB Beate Müller-Gemmeke und die Leimener „Delegation“
Zwei Tage Berlin pur, zweimal zehn Stunden Intensivkurs in Sachen Zeitgeschichte und politischer Bildung. So lässt sich in knappen Worten der Besuch bei der Bundestagsbetreuungsabgeordneten Beate Müller-Gemmeke zusammenfassen. Aber zunächst einmal: Was ist eine Betreuungsabgeordnete? Nun dies sind Abgeordnete, die zusätzlich zu ihrem eigenen Wahlkreis noch einen weiteren mit betreuen, dessen Kandidat*in nicht in den Bundestag gewählt wurde. Für die Grünen unseres Wahlkreises ist dies Beate Müller-Gemmeke aus Reutlingen.
Jede/r Abgeordnete darf dreimal im Jahr Menschen aus seinem Wahlkreis in Berlin empfangen und mit ihnen über die Arbeit im Bundestag, in den Ausschüssen und weiteren Gremien diskutieren. Veranstalter und Organisator sind allerdings nicht die Abgeordneten oder ihr Wahlkreisbüro sondern das Bundespresseamt. Dieses legt auch – unabhängig von der politischen Prägung – den inhaltlichen Rahmen der Berlinfahrt fest. Ein Fixpunkt darf dabei natürlich auf keinen Fall fehlen: der Besuch im Bundestag und Austausch mit dem/r Abgeordneten. Im Fraktionszimmer der Grünen diskutierten wir intensiv mit Beate Müller-Gemmeke über ihre Arbeit im Sozialausschuss. Der zweite Tag stand ganz im Zeichen der Zeitgeschichte, dem Besichtigung des Stasi-Gefängnisses Hohenschönhausen, dem Museum des DDR-Alltags und des Holocaust-Denkmals. Ein Vortrag zum Thema „Rassismus im Alltag“ zeigte auf, wie stark unser aller Denken noch von kolonialen Mustern geprägt ist, ein Besuch des „Futuriums“ ließ auf spielerische Weise erleben, wie eng verknüpft alles mit allem ist. Zwei vollbepackte Tage also, zwei Tage, von denen man noch lange zehren kann!
von Michael Reinig