Die s.a.b.-Bodensee, der Bauherr und (via Tochterunternehmen) kurzzeitige Betreiber unseres Bades beschäftigt sich noch immer mit dem gescheiterten Projekt. Möglicherweise spielt dabei auch eine Rolle, dass die ausführliche Dokumentation des PPP-Desasters auf der Homepage der GALL potentielle Neukunden abschreckt oder wenigstens zu kritischen Fragen veranlasst, was schädlich fürs Geschäft sein könnte. Dem setzt die s.a.b. nun zwei Veröffentlichungen entgegen, die im wissenschaftlichen Kontext angesiedelt sind und daher wohl eine gewisse Seriosität ausstrahlen sollen. Beide weisen der Stadt die Verantwortung für das Scheitern zu.

Die erste Veröffentlichung ist von Prof. W. Hafner (Verwaltungshochschule Kehl) und in dem Buch „Rechnungswesen und Controlling in der der öffentlichen Verwaltung“ abgedruckt.

Die Zweite ist eine Veröffentlichung im Tagungsband zum Forschungsprojekt „PPP: Risikotransfer und innovative Finanzierungsformen – Projektfinanzierung als Herausforderung für mittelständische Bauunternehmen“ (PRuF) herausgegeben von der Hochschule Biberach. In diesem Beitrag wird am Ende sogar die Frage gestellt, ob die Rückübertragung des Bades nicht eine Verschwendung von Steuermitteln darstellt. Interessanterweise wird dieser Beitrag, im Gegensatz zum ersten in voller Länge dafür aber ohne Nennung des Autors abgedruckt. Erst wenn man auf den link zur pdf-Seite geht, erkennt man, dass der Beitrag von Herrn Wäscher selbst stammt, dem Chef der s.a.b.. Nachvollziehbar wird dies vielleicht, wenn man sieht, dass unter der Rubrik „Hochschulpartnerschaften“ an erster Stelle die Hochschule Biberach erscheint.

An zweiter Stelle erscheint das „Steinbeis-Transferzentrum öffentliche Verwaltung“ mit Sitz in Freiburg/Ihringen. Leiter/Geschäftsführer/Direktor dieses Zentrums ist jener Prof. Hafner, der für den ersten Beitrag verantwortlich zeichnet und der auch im Wirtschaftsbeirat der s.a.b. sitzt.

Beide Darstellungen verbreiten eine sehr einseitige Sicht auf das was tatsächlich geschehen ist. Da wir das nicht so stehen lassen wollen, hat die GALL einen Antrag gestellt, die beiden Veröffentlichungen öffentlich zurückzuweisen und aus Sicht der Stadt Leimen richtig zu stellen.

rf